Die gute Nachricht zuerst. Im Schweizerdeutschen gibt es nur wenige unregelmässige Verben. Unregelmässig werden Verben genannt, wenn man den Stammvokal beim konjugieren verändern muss. Beispielsweise bei «säge» wird das «ä» zu «äi» (2. + 3. Sg.): «du säisch», «er säit».
Die schlechte Nachricht ist, dass die unregelmässigen Verben am häufigsten gebraucht werden. Es lohnt sich also, sie zu lernen. Es gibt drei Gruppen von unregelmässigen Verben.
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Die erste gute Nachricht zuerst. Im Schweizerdeutschen werden die meisten Verben regelmässig konjugiert. Das heisst der Stammvokal bleibt in allen Personen gleich. Ein Beispiel ist «mache». Wenn man nun die Endungen für die Personen kennt, kann man alle regelmässigen Verben richtig konjugieren.
Die zweite gute Nachricht ist, dass die Pluralformen «mir», «ihr», «sie» bei sämtlichen Verben identisch sind. Eine kleine Komplikation gibt es bei «ich». Es ist immer richtig nur den Stamm zu nehmen, also «ich mach». Folgt ein Vokal muss es der Stamm sein: ich mach e Pause. Folgt ein Konsonant, darf man auch die Endung «-e» anfügen. Ich mach zwei Stund Pause oder ich mache zwei Stund Pause. Die schlechte Nachricht ist, dass die häufigsten Verben unregelmässig sind. Davon nächste Woche mehr. PS: Wörterbuch-App «Schweizerdeutsch» oder «Swissgerman» ist immer angegeben, ob ein Verb regelmässig oder unregelmässig ist. Klicke auf die schweizer Fahne für «mache» und du siehst in der Spalte «Konjugation» den Hinweis «regelmässig». Hier nun die Zusammenfassung zur Pluralbildung. Mit diesen Regeln kannst du für eine grosse Anzahl Nomen den Plural richtig bilden:
Maskuline Nomen Häufig ist der Plural gleich wie der Singular: de Gedanke > d Gedanke Umlautplural bei a, o und u: de Satz > d Sätz Feminine Nomen Häufig wird als Endung «-e» ergänzt: d Erinnerig > d Erinnerige Endet das Nomen bereits auf «-e», bleibt es meistens unverändert: d Blueme > d Blueme Neutrale Nomen Häufig Plural wie Singular: s Jahr > d Jahr Umlautplural und Endung «-er»: s Huus > d Hüüser Die Pluralformen von Nomen unterscheidet sich im Schweizerdeutschen häufig vom Hochdeutschen. Bei femininen Nomen gibt es aber eine hilfreiche Regel, wenn man bereits gut Hochdeutsch spricht. Fast immer fällt das «-n» des hochdeutschen Plurals weg.
Wer allerdings Schweizerdeutsch sprechen möchte, sollte im Kopf nicht ständig zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch hin- und herwechseln. Deshalb hier auch die Regel wie man im Schweizerdeutschen den Plural von femininen Nomen bildet. Die meisten femininen Nomen erhalten ein zusätzliches «-e». Zum Beispiel «d Erinnerig» wird im Plural «d Erinnerige». Endet das Nomen bereits auf «-e» wie Beispielsweise «Blueme» bleibt es unverändert. Blueme hat im Singular und Plural die identische Form. Im Wörterbuch-App «Swiss German» und «Schweizerdeutsch» sind bei allen Nomen die Plurale angegeben. Im letzten Post haben wir gelernt, dass Nomen im Schweizerdeutschen oft keine besondere Pluralform haben. Sehr häufig ist das bei neutralen Nomen der Fall. Etwa 80% der neutralen Nomen haben im Schweizerdeutschen keine eigene Pluralform. Man sagt «es Jahr» und «drüü Jahr».
Wenn neutrale Nomen überhaupt eine Pluralform haben, erhalten sie häufig die Endung «-er», beispielsweise Singular «Huus» und Plural «Hüüser». An diesem Beispiel sieht man auch, dass man Pünkten auf den Vokal setzt, wenn der Vokal das erlaubt, nämlich bei a, o und u. Im Schweizerdeutschen haben zahlreiche Nomen keine besondere Pluralform. Beispielsweise sind beim Wort «de Gedanke» Singular und Plural identisch. Man sagt also im Singular «en intressante Gedanke» und im Plural «d Gedanke sind frei». Im Wörterbuch-App «Swiss German» weisen wir durch den Vermerk (o Pl) darauf hin.
Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ist ideal einige Filme zu schauen und gleichzeitig ein wenig Schweizerdeutsch zu lernen. Hier einige Filme, die im Dialekt des Grossraums Zürich gesprochen sind.
Platzspitzbaby (2020) Regie: Pierre Monard Ein Kinofilm über die offene Drogenszene in den 90er Jahren in Zürich. Eine DVD ist bei Ex-Libris erhältlich. Das Schweizerfernsehen sendete unter «myschool» neun Kurzfilme mit Hintergrundinformationen. Sie enthalten verschiedene Interviews mit den damaligen Entscheidungsträgern. https://www.srf.ch/sendungen/myschool/platzspitzbaby-im-unterricht Zwingli – der Reformator (2019), Regie: Maximilian Simonischek Ein Kinofilm zum 500 Jahr Jubiläum der Reformation in der Schweiz. Der Film spielt in Zürich. Eine DVD ist bei Ex-Libris erhältlich. Schällen-Ursli (2015), Regie: Xavier Koller Die neuste Verfilmung zum berühmten Kinderbuch von Selina Chönz. Der Film findet auch bei Erwachsenen sehr viel Anklang. Gesprochen im Bündner Dialekt. DVD erhältlich. Hier geht’s zum Trailer auf youtube https://youtu.be/hL4N0F6u7GA Heidi (2015), Regie: Alain Gsponer Die neuste Verfilmung zum berühmten Kinderbuch von Johanna Spyri. Der Film hat auch Erwachsenen einiges zu bieten. DVD erhältlich. Hier geht’s zum Trailer auf youtube. https://youtu.be/_0ecsWf6rX0 Viel Spass! Verena Viele haben danach gefragt und nun es ist bald soweit. Das Grammatikbuch «Schweizerdeutsch lernen - leicht gemacht» geht in den nächsten Tagen in Druck. In 17 Lektionen findest du alles wichtige zum «Schwiizerdüütsch vo Züri».
Schon bald kannst du es dir in den Buchhandlungen und beim Verlag tradition besorgen. Wer lieber mit dem Tablett lernt, erhält es auch als e-Book. Schau ab und zu hier vorbei, damit du weisst, wenn es soweit ist. Das Schweizerdeutsch sei voller «Ch» und vor allem für Deutsche Landsleute nicht auszusprechen.
So hört man. Und häufig wird dann das Wort «Chuchichäschtli» als Beispiel herangezogen. Betrachten wir die Sache mal etwas genauer. Im Hochdeutschen gibt es erstens den «ich-Laut». Der Laut ist im Wort «ich» enthalten. Er wird weit hinten im Gaumen gesprochen, ja fast gehaucht. Und dann gibt es im Hochdeutschen den «ach-Laut». Er wird gesprochen wie in der Zahl 8 oder im Ausruf «Ach! du meine Güte!.» Der Unterschied zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch ist nun, dass man im Schweizerdeutschen immer den «Ach-Laut verwendet, niemals aber den «ich-Laut». Also keine Angst Deutsche Landsleute: wenn ihr Schweizerdeutsch sprecht, verwendet einfach immer den «ach-Laut» und das CH-Problem ist gelöst! Und übrigens «Chuchichäschtli» ist kein wichtiges Wort. Auch in der Schweiz haben wir inzwischen «Schränk». Mit dem Lied «Summer» von Big Zis lernst du die Schweizerdeutschen Zahlen mit Musik. Big Zis rappt von eins bis fünfzig und singt von schönen Körpern und dem Sommer. Das Lied befindet sich auf ihrem Album «819 215» und ist auf iTunes erhältlich. Hier eine Hörprobe. Wer noch mehr lernen will, verwendet das App «Welli Zahl?». Damit lassen sich die Zahlen auf Hochdeutsch, Schweizerdeutsch, Englisch und Chinesisch üben. Besorge es dir im iTunes App Store gratis.
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