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Redewendung: «Jetz isch gnueg Heu dune»

2/13/2018

3 Comments

 
Wer sagt «Jetz isch gnueg Heu dune», der meint auf Hochdeutsch «Jetzt reicht es!» oder «Das Mass ist voll».

​Früher lagerten die Bauern ihr Heu häufig auf einem Dachboden oberhalb des Viehstalls. Der Viehstall befand sich darunter. Zum füttern der Tiere warfen die Bauern das Heu durch eine Öffnung hinunter in den Viehstall. Hatten sie genug Heu nach unten geworfen, konnte man sagen «jetzt isch gnueg Heu dune».
Heute verwendet man die Wendung, wenn man entnervt ist und dem Ärgernis ein Ende setzen will.
  • Schon wieder ein Werbeanruf? - Gnueg Heu dune! Anrufer auf die Sperrliste setzen!
  • Bereits der zweite Seitensprung des Freundes? - Gnueg Heu dune! Verlassen!
  • Leere Versprechen von Politikern? - Gnueg Heu dune! Abwählen!
Bild

Auf Englisch kann man in der gleichen Situation sagen «the worm has turned».
Damit beenden wir die kleine Serie zum Thema «Heu». Nächstes Mal beginnen wir ein neues Thema.

Übrigens Schweizerdeutsch kennt drei Ausdrücke für das Wort «unten» nämlich:
«dune» - «dunde» - «une».
​
Übrigens: Meine Erläuterung stützt sich auf Christian Schmid (2015) und sein sehr lesenswertes Buch «Blas me id Schueh» Cosmo Verlag, Seite 106.

3 Comments
Baumann Elisabeth
9/19/2020 06:23:51 pm

Bin gespannt was da kommtlg elisabeth

Reply
Christoph David Schmutz
12/9/2023 01:26:21 pm

Die Erklärung zur Redewendung macht keinen Sinn: sie wird ja dann geäussert, wenn etwas am ÜBERBORDEN war, das jetzt seine Grenze erreicht hat. Wenn genug Heu zum Stall heruntergeworfen war, musste nicht gerufen werden: "Es isch gnue Heu dunde!", sondern es schallte einfach: "Guet...!"
Was aber konnte im Zusammenhang mit dem Heu ÜBERBORDEN? Antwort: es waren die Kinder, die im Heustock spielten und ihn zerzausten und dabei auf dem Boden verbreiteten. Die Bäuerin oder der Bauer schauten dem Spiel der Kinder eine Weile zu, aber wenn dann zu viel Heu auf dem Boden zerstreut war, reichte es: "So, Chinder, jetz isch gnue Heu dunde!!"

Reply
Verena link
1/17/2024 03:44:59 pm

Du hast eine sehr schöne Erklärung gefunden. Vielen Dank. Und ich selber stütze mich auf Christian Schmid (2015), Blas mer id Schueh, Cosmo Verlag. Seite 106

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