|
Die erste gute Nachricht zuerst. Im Schweizerdeutschen werden die meisten Verben regelmässig konjugiert. Das heisst der Stammvokal bleibt in allen Personen gleich. Ein Beispiel ist «mache». Wenn man nun die Endungen für die Personen kennt, kann man alle regelmässigen Verben richtig konjugieren.
Die zweite gute Nachricht ist, dass die Pluralformen «mir», «ihr», «sie» bei sämtlichen Verben identisch sind. Eine kleine Komplikation gibt es bei «ich». Es ist immer richtig nur den Stamm zu nehmen, also «ich mach». Folgt ein Vokal muss es der Stamm sein: ich mach e Pause. Folgt ein Konsonant, darf man auch die Endung «-e» anfügen. Ich mach zwei Stund Pause oder ich mache zwei Stund Pause. Die schlechte Nachricht ist, dass die häufigsten Verben unregelmässig sind. Davon nächste Woche mehr. PS: Wörterbuch-App «Schweizerdeutsch» oder «Swissgerman» ist immer angegeben, ob ein Verb regelmässig oder unregelmässig ist. Klicke auf die schweizer Fahne für «mache» und du siehst in der Spalte «Konjugation» den Hinweis «regelmässig».
0 Comments
Hier nun die Zusammenfassung zur Pluralbildung. Mit diesen Regeln kannst du für eine grosse Anzahl Nomen den Plural richtig bilden:
Maskuline Nomen Häufig ist der Plural gleich wie der Singular: de Gedanke > d Gedanke Umlautplural bei a, o und u: de Satz > d Sätz Feminine Nomen Häufig wird als Endung «-e» ergänzt: d Erinnerig > d Erinnerige Endet das Nomen bereits auf «-e», bleibt es meistens unverändert: d Blueme > d Blueme Neutrale Nomen Häufig Plural wie Singular: s Jahr > d Jahr Umlautplural und Endung «-er»: s Huus > d Hüüser Die Pluralformen von Nomen unterscheidet sich im Schweizerdeutschen häufig vom Hochdeutschen. Bei femininen Nomen gibt es aber eine hilfreiche Regel, wenn man bereits gut Hochdeutsch spricht. Fast immer fällt das «-n» des hochdeutschen Plurals weg.
Wer allerdings Schweizerdeutsch sprechen möchte, sollte im Kopf nicht ständig zwischen Hochdeutsch und Schweizerdeutsch hin- und herwechseln. Deshalb hier auch die Regel wie man im Schweizerdeutschen den Plural von femininen Nomen bildet. Die meisten femininen Nomen erhalten ein zusätzliches «-e». Zum Beispiel «d Erinnerig» wird im Plural «d Erinnerige». Endet das Nomen bereits auf «-e» wie Beispielsweise «Blueme» bleibt es unverändert. Blueme hat im Singular und Plural die identische Form. Im Wörterbuch-App «Swiss German» und «Schweizerdeutsch» sind bei allen Nomen die Plurale angegeben. Im letzten Post haben wir gelernt, dass Nomen im Schweizerdeutschen oft keine besondere Pluralform haben. Sehr häufig ist das bei neutralen Nomen der Fall. Etwa 80% der neutralen Nomen haben im Schweizerdeutschen keine eigene Pluralform. Man sagt «es Jahr» und «drüü Jahr».
Wenn neutrale Nomen überhaupt eine Pluralform haben, erhalten sie häufig die Endung «-er», beispielsweise Singular «Huus» und Plural «Hüüser». An diesem Beispiel sieht man auch, dass man Pünkten auf den Vokal setzt, wenn der Vokal das erlaubt, nämlich bei a, o und u. Im Schweizerdeutschen haben zahlreiche Nomen keine besondere Pluralform. Beispielsweise sind beim Wort «de Gedanke» Singular und Plural identisch. Man sagt also im Singular «en intressante Gedanke» und im Plural «d Gedanke sind frei». Im Wörterbuch-App «Swiss German» weisen wir durch den Vermerk (o Pl) darauf hin.
Soeben erschienen Aufgabenband 1Soeben ist der Aufgabenband 1 zu «Schweizerdeutsch leicht gemacht» erschienen. Er enthält Übungen, Lernmaterial und Lösungen zu den ersten 6 Lektionen des gleichnamigen Grammatikbuches. Erhältlich als Hardcover, Paperback und auch als e-Book. Am günstigsten besorgst du dir den Band im Shop bei Tredition. Noch kein Schweizerdeutsch Grammatikbuch?Im Grammatikbuch «Schweizerdeutsch leicht gemacht» findest du das nötige Hintergrundwissen zum Lösen der Aufgaben. Soeben ist auch die neuste Version des Grammatikbuches erschienen. Am günstigsten erhältlich im Shop von Tredition. De chlii Prinz uf SchwiizerdüütschWusstest du dass es «De chlii Prinz» auch auf Schweizerdeutsch gibt? Heinz Wegmann hat das Buch, das alle lieben, übersetzt. Kürzlich ist auch eine Übersetzung von «Der alte Mann und das Meer» auf Schweizerdeutsch erschienen (Titel: De alt Maa und s Meer). Beide Bücher sind erhältlich bei edition apropos. NeuerscheinungenLidija Burčak veröffentlichte kürzlich ihre Tagebücher. Wir erfahren darin direkt von den Erlebnissen einer Seconda aus Jugoslawien in der Schweiz. «Nöd us Zucker», gibt es in der «edition spoken script». Dominic Oppliger legt mit «Giftland» bereits sein zweites Werk vor. Erneut experimentiert er mit dem Klang des Dialekts im Grossraum Zürich, erschienen ebenfalls bei edition spoken script. Die Wörterbuch-Apps wachsen weiterWir nutzen den Sommer und arbeiten am Ausbau unserer beiden Wörterbuch Apps «Swissgerman» und «Schweizerdeutsch». Der nächste Release ist für September geplant. Die Apps findet man im Google-Play unter den Stichworten «Schweizerdeutsch» und «Swissgerman». Im Apple-Store «Schweizerdeutsch» oder «Swiss German Dictionary» eingeben. Anfängerkurse ab 19./20. SeptemberAb Ende September finden wieder Online-Gruppenkurse für mindestens 3 und höchstens 4 Personen statt. Du kannst vorher eine Probelektion besuchen und anschliessend entscheiden, ob du teilnehmen möchtest. Die Probelektionen sind gratis und finden vom 1. September bis 8. September online statt. Sprichst du Hochdeutsch auf Niveau B1 und hast du Interesse? Dann kreuze unten die passenden Antworten an und klicke auf «submit». Ich melde mich dann bei dir und wir finden einen Termin für die Probelektion. Soeben ist der Aufgabenband 1 zu «Schweizerdeutsch leicht gemacht» erschienen.
Er enthält Übungen und Lernmaterial zu den ersten 6 Lektionen des Grammatikbuches.
Bestell dir den Band ab sofort bei Tredition oder in einigen Tagen in deiner Buchhandlung. Im Juli erscheint die aktualisierte Version von «Schweizerdeutsch leicht gemacht» - S Schwiizerdüütsch vo Züri. Alles Wichtige zum zürcher Dialekt übersichtlich zusammengestellt und mit Beispielen versehen. Wer's noch nicht hat, bestellt es bei hier.
Viel Spass beim lernen! Weihnachten rückt näher. Es wird Zeit die Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Schnell muss noch eine neue Sportuhr für den Schatz, ein Handy für s «Schätzli», oder ein Bilderbuch für die Kinder her. Doch wer hat noch Zeit, das Buch vorher zu lesen oder die Sportuhr zu testen? Soll man also die Katze im Sack kaufen? Auf Schweizerdeutsch «d Chatz im Sack chaufe»? Mit anderen Worten: soll man etwas kaufen, ohne es vorher gesehen oder getestet zu haben?
Die Redewendung ist im Schweizerdeutschen sehr ähnlich wie im Hochdeutschen. Es gilt die berühmte Regel, wonach ein hochdeutsches «K» im Schweizerdeutschen häufig zu einem «Ch» wird. Auf Hochdeutsch sagt man «Katze» und «kaufen». Auf Schweizerdeutsch sagt man «Chatz» und «chaufe». Aber Achtung! Wenn der Artikel davor steht, ist die Aussprache im Schweizerdeutschen «Katz» und das Partizip von «chaufe» heisst «kauft». Die Redewendung «d Chatz im Sack chaufe» stammt übrigens aus dem Mittelalter. Damals versuchten Betrüger auf den Märkten, Katzen in einem Sack versteckt als Kaninchen oder Schweine zu verkaufen. Im Englischen lautet die Wendung denn auch «to buy a pig in a poke» - also ein Schwein im Beutel kaufen. Was ist der Unterschied zwischen Schweizerdeutsch und Schweizer-Hochdeutsch?
Wenn man von «Deutsch» spricht, ist damit meistens «Hochdeutsch» gemeint, wie es in Deutschland gesprochen wird. Eigentlich wäre die bessere Bezeichnung «Standard-Deutsch», denn in Deutschland gibt es verschiedene regionale Varianten (Dialekte), die aber allen von Muttersprachlern verstanden werden. In der Schweiz wird Hochdeutsch nur im offiziellen Kontext (Parlament, Schulen) oder mit Freunden aus Deutschland gesprochen. Es ist dem Standard sehr nahe und wird von Muttersprachlern mühelos verstanden. Es wird als Schweizer-Hochdeutsch bezeichnet und unterscheidet sich nur in einzelnen Aspekten der Aussprache und bei einzelnen Ausdrücken wie «Velo», «Helikopter» und «Töff». Die Fahrzeuge heissen auf Hochdeutsch «Fahrrad», «Hubschrauber» und «Motorrad und Motoroller». Im Alltagsleben sprechen Schweizer allerdings einen anderen Dialekt, der sich stark vom Hochdeutschen unterscheidet. Erfahrungsgemäss haben deutsche Muttersprachler zunächst erhebliche Mühe diesen Dialekt zu verstehen. Er unterscheidet sich in der Grammatik, dem Wortschatz und in der Aussprache vom Hochdeutschen. In der Schweiz gibt es zudem zahlreiche solcher Dialekte. Sie werden üblicherweise unter dem Sammelbegriff «Schweizerdeutsch» zusammengefasst. Übrigens unser Wörterbuch-App erstreckt sich auf den Dialekt wie er im Grossraum Zürich gesprochen wird. Deshalb trägt die Version «Schweizerdeutsch-Hochdeutsch» den Untertitel «S Schwiizerdüütsch vo Züri» und die Version «Schweizerdeutsch – English» den Untertitel «The dialect of Zurich». Hier einige Unterschiede: |
RSS Feed